Diskussion um Airshow

Beitrag im St.Galler Tagblatt vom 15. November 2007

Gemeinderat und Veranstalter informierten über Internationale Bodensee Airshow 2008


Altenrhein. Fragen zur Sicherheit, der ökologischen Belastung und der Zufahrt zum Dorf wollte die Altenrheiner Bevölkerung am Informationsanlass über die Ibas 08 beantwortet haben.

Andrea sterchi

Viele Stühle blieben leer, als Thals Gemeindepräsident Robert Raths und die Veranstalter am Dienstagabend in der Turnhalle Altenrhein über die Internationale Bodensee Airshow 08 (Ibas 08) informierten. Raths erläuterte zuerst den Standpunkt des Gemeinderates: «Nach Abwägen aller Vor- und Nachteile sind wir der Meinung, dass ein Anlass dieser Art alle zehn Jahre vertretbar ist.» Danach legten Andreas Widmer, OK-Präsident, und Andreas Mestka, zuständig für Sicherheit/Verkehr, die Ziele der Ibas 08, ihre regionalwirtschaftliche Bedeutung und den Stand der Planung dar.

Bedenken gegenüber Airshow
Die anschliessende Diskussion nutzten mehrere Anwesende, ihre Bedenken gegenüber der Airshow zu äussern, besonders bezüglich der Sicherheit. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hätte strikte Auflagen erlassen, meinten dazu die Veranstalter. So fliegen die Piloten nicht auf das Publikum zu, sondern parallel zu ihm in einem Abstand von 230 Metern und 100 Meter ab Boden. Und sie fliegen nicht über bewohntes Gebiet. Zur Sprache kam auch die ökologische Belastung für die Region und das angrenzende Naturschutzgebiet. Mitten in der Debatte über die Klimaerwärmung erstaune es, dass die Gemeinde diesen Anlass bewillige, sagte Heinz Grob, Präsident der Aktion gegen Fluglärm (AgF). Er appellierte an den Gemeinderat, auf seinen Entscheid zurückzukommen. Raths lehnte ab und verwies auf ökologische Massnahmen, die die Gemeinde in den vergangenen Jahren umgesetzt hat. «Zudem sind die Veranstalter gefordert, dass die Besucher mit dem öffentlichen Verkehr anreisen.» Wie 1998 wird die SBB wieder einen Extra-Bahnhof einrichten.

Zu reden gab weiter die Zufahrt ins Dorf während der Airshow. Sie müsse auch für die Gäste der Gastrobetriebe und die Bootsbesitzer mit Liegeplätzen in der Marina gewährleistet sein, forderte ein Votant. Dies wollen die Veranstalter mit Kontrollposten sicherstellen.

Konzessionen gemacht
Ein Altenrheiner und ein Gaissauer störten sich daran, «vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden». Die Bewilligung liege in der Kompetenz des Gemeinderates, sagte Raths. Sie sei etwas anderes als die Konzessionierung des Airports. Sie seien mit den Gemeinden im Gespräch, sagte Widmer. Das OK habe Konzessionen gemacht. Die Ibas ist auf drei Tage beschränkt worden, es starten vier statt sechs Jet-Kunstflugteams und die Flugzeiten sind verkürzt worden. Am Abend äusserten sich mehr Gegner, die Mehrheit lehnte die Airshow nicht grundsätzlich ab. Er sei nicht dafür, alle zehn Jahre sei sie aber vertretbar, sagte jemand. «Sie wird Besucher anlocken, das ist gut für die Region und das Gewerbe», meinte ein Befürworter. Viele Details sind ungeklärt, die Veranstalter werden deshalb eine Hotline einrichten.

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