Fürstenländer wehren sich gegen Fluglärm

aus dem Ostschweizer Tagblatt vom 26. April 2005

In der Region Kirchberg-Wil-Uzwil befürchtet man wegen des neuen Betriebsreglementes des Flughafens Zürich eine massive Zunahme des Fluglärms. Gestern wurden deswegen gleich zwei dringliche Interpellationen eingereicht.

«Unakzeptabler Lärm»
Die Grünen befürchten, dass der Fluglärm nachts vom Flughafen Zürich bis in die Region Wil den erlaubten Grenzwert übersteigen wird und «sehr viele Leute unakzeptablem Lärm ausgesetzt werden». Bei der Berechnung der künftigen Immissionen sei zwar die technische Entwicklung der Flugzeuge, nicht aber die potenzielle Bevölkerungszunahme berücksichtigt worden. Es sei zu befürchten, dass unter diesen Bedingungen die Standortattraktivität der betroffenen Gemeinden sinken werde. Das werde unter anderem auch einen Wertzerfall bei Immobilien zur Folge haben.

Alle zwei Minuten ein Flugzeug
Die Grünen geben weiter zu bedenken: Auch wenn im Betriebsreglement des Flughafens eine Nachtruhe von 23 bis 6 Uhr vorgesehen sei, könnten Starts und Landungen ohne spezielle Bewilligungen bis 23.30 Uhr durchgeführt werden. Mit der Inbetriebnahme des Instrumentenlande-Systems für Piste 28 könnten die Flugzeuge ab Ende Oktober vom Warteraum über dem Thurgau bei Wil auf den langen Ostanflug einschwenken: Jeden Tag von 21 bis 23.30 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen schon ab 20 Uhr alle zwei Minuten ein Flugzeug. Einen weiteren Vorstoss reichte CVP-Kantonsrat Jürg Grämiger aus Bronschhofen ein, den weitere Kantonsräte aus der betroffenen Region unterzeichnet haben. Dieser Vorstoss zielt in die gleiche Richtung wie jener der Grünen. (sda/fa)

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