Medienmitteilung zu den neuen 8-Minuten-Linienflügen

AgF verurteilt Ausbau des Linienflugverkehrs

Der Schutzverband Aktion gegen Fluglärm Altenrhein (AgF) kritisiert die Airport Altenrhein AG sowie das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL), die Ausweitung des Linienflugverkehrs in Altenrhein einseitig auf Kosten der Umwelt und Anwohner voranzutreiben.

Mit der Ankündigung, ab November 2016 den weltweit kürzesten internationalen Linienflug vom privaten Flugfeld Altenrhein nach Friedrichshafen anzubieten, brüstet sich die ‘People’s Viennaline‘ seit Wochen als innovative Fluggesellschaft und stellt damit gleichzeitig klar, dass umweltgerechtes Verhalten für sie nichts zählt. Die angekündigten zwei täglichen 8-minütigen Flüge ans nördliche Bodenseeufer und zurück stellen einen ökologischen Unsinn erster Güte dar. Denn die Kürzest-Flüge bestehen vor allem aus Start und Landung und erzeugen nicht nur übermässig viel Lärm und Abgase, sondern stellen auch ein erhebliches zusätzliches Unfallrisiko dar. Dies in einer Zeit, wo die Schweiz zusammen mit 195 Ländern den UNO-Klimavertrag in Paris unterzeichnet und sich damit verpflichtet hat, den CO2-Ausstoss wirkungsvoll und nachhaltig zu senken.

Dem BAZL als Bewilligungsbehörde muss vorgehalten werden, dass es die im Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) für Altenrhein festgelegten Vorgaben ignoriert und neue Linienflüge bewilligt, ohne dass der Flugplatz konzessioniert ist. Laut SIL-Objektblatt IIIC gilt nämlich: “Der Flugplatz St. Gallen-Altenrhein ist ein privates Flugfeld. Bei einem Ausbau des Linienverkehrs ist er zu konzessionieren, was nur im Einvernehmen mit Österreich erfolgen soll.“ Die Konzessionierung Altenrheins ist bekanntlich erst vor rund sechs Jahren am Widerstand Österreichs gescheitert.

Für die Anwohner hat sich in den letzten Jahren die Lärm- und Abgasbelästigung massiv erhöht. Die starke Zunahme der Helikopterflüge sowie das nach wie vor ungelöste Problem der Standläufe ohne wirkungsvollen Lärmschutz in unmittelbarer Nähe der Wohngebiete verschärfen das Problem noch zusätzlich, so dass alles unternommen werden muss, die bedrohte Lebensqualität in der Region zu erhalten. Neue Linienflüge haben solange nichts zu suchen, bis wirkungsvolle Lärmschutzvorrichtungen für eine Verbesserung der unhaltbaren Situation sorgen.

Zurück