Berechtigte Anliegen der Bevölkerung

Leserbrief vom Montag 6. Juni 2005 im St.Galler Tagblatt

«Aviatik-Experte entpuppte sich als parteiisch», 26.5.05

Aviatik-Experte und Rechtsanwalt Dr. Peter Ettler aus Zürich referierte auf Einladung der Politischen Gemeinde Thal über die Folgen der Konzessionierung des Flugfeldes Altenrhein zu einem Linienflugplatz. Anlass war die Ankündigung der Flugfeldbe- sitzerin, der Firma Airport Altenrhein AG, im Juli das Konzessionierungsgesuch in Bern einzureichen.

Als langjähriger Anwalt tausender Lärmgeschädigter rund um den Flughafen Zürich-Kloten kann Herr Ettler - wie kaum jemand anders - auf die Folgen und Konsequenzen des Linienflugverkehrs aus Sicht der betroffenen Bevölkerung aufmerksam machen. Und das hat der Referent an jenem Abend auch sehr eindrücklich getan. So musste die überwiegende Anzahl der Besucherinnen und Besucher konsterniert zur Kenntnis nehmen, dass man schon heute kaum mehr eine Möglichkeit hat, die Konzessionierung zu verhindern. Dies, obwohl die klare Mehrheit der Thaler Bevölkerung den Ausbau des Flugbetriebs ablehnt und auch der Gemeinderat der Standortgemeinde Thal die Konzessionierung mit Vehemenz bekämpft. Im Gegensatz dazu unterstützt die St. Galler Regierung die Konzessionierung Altenrheins vorbehaltlos und beschert damit unserer Region zusätzlichen Fluglärm direkt vor der Haustür. Gleichzeitig kämpft die gleiche Regierung in Rapperswil-Jona und in der Region Fürstenland- Wil mit Steuergeldern gegen Fluglärm des Flugverkehrs vom Flughafen Zürich-Kloten, der sich einige Kilometer über den Köpfen abspielt. Dass sich an diesem Abend die Fragen hauptsächlich um Möglichkeiten und Auswege zur Verhinderung der drohenden Konzessionierung drehten und auch die sonderbare Rolle der St. Galler Regierung thematisiert wurde, versteht sich von selbst. Es wird schlicht und einfach nicht verstanden, warum die rein finanziellen Eigeninteressen eines privaten Investors mehr zählen sollen als das Recht der eingesessenen Bevölkerung auf Ruhe und saubere Luft. Der Verfasser des Veranstaltungsberichts hat davon leider nichts geschrieben. Vielmehr versuchte er mit seinem tendenziösen Beitrag, die von Gemeindepräsident Robert Raths sehr sachlich und neutral geleitete Veranstaltung zu diskreditieren und die berechtigten Anliegen der besorgten Menschen lächerlich zu machen. Wenn jemand eine rote Karte verdient, dann ist es sicher die bedenklich schwache Berichterstattung im «Tagblatt».

Heinz Grob

Präsident Aktion gegen Fluglärm Paradiesstr. 36 9404 Rorschacherberg

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