Protest gegen Flugplatz

aus dem Ostschweizer Tagblatt vom 11. Februar 2005

Die AgF tritt dem geplanten Ausbau des Flugfelds Altenrhein entgegen

Altenrhein. Die Aktion gegen Fluglärm AgF plant gegen den Flugplatz Massnahmen in drei Richtungen: rechtliche Schritte, Mithilfe von Politikern und Appell an die Bevölkerung.

Den Bemühungen der Betreiber, das private Flugfeld Altenrhein zu einem konzessionierten Regionalflugplatz auszubauen, tritt die Aktion gegen Fluglärm AgF mit konzertierten Aktionen entgegen. «Nach einer erfolgten Konzessionierung mit der damit verbundenen Ausweitung des Luftverkehrs und dessen negativen Auswirkungen haben Volk und Behörden rein gar nichts mehr zu sagen», schreibt die AgF in ihrer Medienmitteilung.

Drei Hauptstossrichtungen

Die Massnahmen der AgF sind in drei Hauptstossrichtungen geplant. Zuerst werden rechtliche Schritte eingeleitet, die die Chancen einer Konzessionierung vermindern. Zugleich wird damit nach Ansicht der AgF den reglements- und gesetzeswidrigen Vorgängen ein Ende bereitet. Hierfür würden zweckgebundene Spenden sowie ein fünfstelliger Betrag aus dem Verbandsvermögen eingesetzt. Zweitens würden alle politischen Möglichkeiten ausgeschöpft. Insbesondere werde das gute Dutzend der von der AgF unterstützten Kantonsräte, aber auch Bundespolitiker vermehrt um Mithilfe auf parlamentarischer Ebene ersucht. Weiter werde eine engere Zusammenarbeit mit Vorarlberger Politikerkreisen in die Wege geleitet. Auch die Grenzgemeinden seien von den Folgen der Konzessionierung betroffen. Das sogenannte Lärmschutzreglement biete entgegen seinem Namen keinen wirksamen Schutz, schreibt die AgF. Die Vorarlberger seien seit Eröffnung der guten Strassenverbindungen zum Flugplatz Friedrichshafen immer weniger daran interessiert, die EU-Aussengrenze zu überschreiten, um nach Wien oder sonst wohin zu gelangen. Zu den politischen Gegenmassnahmen der AgF gehören auch die Zerpflückung bestellter Gutachten für den Bedarfsnachweis, die Demontage des «Lärmkonzeptes» und die Anfechtungen des Staatsvertrages. Drittens solle den Eigentümern die wirtschaftliche Aussichtslosigkeit einer Erweiterung des Flugbetriebes vor Augen geführt werden. «Die Kosten werden dauernd steigen, die Erträge hingegen sinken», schreibt die AgF. Die Gegnerschaft nehme zu, Freunde gäbe es immer weniger. Allein die Kosten für Strassenbau und Sicherheitsmassnahmen in und um Altenrhein würden Unsummen verschlingen.

Umnutzung der Flächen

Die bei Konzessionierung vorgeschriebene Befeuerung auf allen Geländeerhebungen und höheren Gebäuden würden Mittel verschlingen, die durch den Flugbetrieb nicht mehr hereinzuholen seien. «Der zu erwartende Widerstand aus der Bevölkerung gegen die baulichen Massnahmen samt den bewirkten Verzögerungen wird die Aussicht auf Rendite auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschieben.» Die AgF wolle den Eigentümern zeigen, dass sich mit gezielter Umnutzung der nicht benötigten Flächen für gewerbliche, industrielle und touristische Zwecke weit mehr Ertrag erzielen lasse: Verbunden mit volkswirtschaftlichem Nutzen, der weit über dem eines auf alle Zeiten umstrittenen Flugfeldes liege. (AgF)

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