Seit 25 Jahren gegen Fluglärm
Beitrag aus dem St.Galler Tagblatt vom 23.6.2006
STAAD. Die Bilanz sieht zwiespältig aus. Einiges wurde bereits erreicht. Doch es droht neuer Ärger. Der Schutzverband wird sich gegen Ausbaupläne des Flughafens wehren.
RUDOLF KÄSER
Aus einer Protestbewegung gegen überbordende Hobbyfliegerei sei erst eine Bürgeraktion, dann im Jahr 1981 die «Aktion gegen Fluglärm» (AgF) entstanden, sagt Präsident Heinz Grob. Trotz Erfolgen gehe der Kampf weiter. Das unterstrichen die beiden Männer der ersten Stunde, Rudolf Alther und Heinz Grob, an der gestrigen Pressekonferenz.
Rettungsanker Vorarlberg?
Grob sprach von einem jahrelang teils sehr hart geführten Kampf gegen die Ausweitung des Flugbetriebes. Dieser Kampf habe immerhin eine indirekte Wirkung gezeitigt, indem sich die Vorarlberger Regierung gegen die Ausbaupläne Altenrheins ausgesprochen habe.
«Nur mit Hilfe von Vorarlberg werden wir es fertig bringen, den drohenden Ausbau des Flugplatzes Altenrhein abzuwenden», sagte Rudolf Alther. Heinz Grob doppelte nach, bevor er Bilanz über die vergangenen 25 Jahre zog: «Wir lehnen die Legalisierung von Linienflügen vehement ab.»
Liste erreichter Ziele
In einer Liste der erreichten Ziele begann Grob mit der Mitverantwortung der AgF am Verbot der Ultraleichtfliegerei. Weiter wies er auf die enge Zusammenarbeit mit der Opposition in Vorarlberg, mit den Gemeinden Fussach, Höchst und Gaissau hin. Dazu gehöre auch das Mitbewirken eines Staatsvertrags Schweiz– Österreich mit einem zugehörigen Betriebsreglement. Weiter seien Beschränkungen in der Zahl der Jahresflugbewegungen, des Segelflug-Schleppbetriebes, der Schulfliegerei sowie eineinhalbstündige Mittagspausen erreicht worden. Altenrhein sei zudem ein privates Flugfeld geblieben. Die Bevölkerung sei sensibilisiert worden. «Die Thaler Bevölkerung lehnte im Jahr 2001 die Konzessionierung ab», sagte Grob.
Viele offene Forderungen
Die Liste der noch offenen Forderungen ist beträchtlich. «Erste Priorität hat die Verhinderung der Konzessionierung Altenrheins zum Linienflugplatz», äusserte sich Grob. Die AgF fordere aber auch deutliche Reduktionen der Schadstoff- und Lärmimmissionen des Flugverkehrs und die Eindämmung des zunehmenden Helikopterbetriebes. Ziel sei weiter ein Verbot der Akrobatikflüge.
Grob forderte auch die Errichtung von Schallschutzwänden, die Reduzierung des SegelflugSchleppverkehrs und die Dezimierung der Hunterflüge für das Fliegermuseum. kanton st. gallen/13
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