Voranzeige Jubiläumshauptversammlung vom 14. Nov. 2006
Zug statt Flug
Unter diesem Motto gibt im Anschluss an die Jubiläums-Hauptversammlung der Aktion gegen Fluglärm Altenrhein, AgF Nationalrätin Hildegard Fässler (SP) Antworten auf aktuelle verkehrspolitische Fragen. Vorher jedoch, nach der Behandlung der statuarischen Geschäfte werden die von der Airport Altenrhein AG verlangte Konzessionierung ihres privaten Flugfeldes, deren Folgen und Realisierungschancen Einiges zu berichten und zu diskutieren geben.
25 Jahre AgF
Die Aktion gegen Fluglärm AgF wurde vor einem Vierteljahrhundert als Verein ins Leben gerufen, nachdem eine Petition gegen den überbordeten Lärm des Flugverkehrs in der Luft wie auch am Boden in und um Altenrhein eine unerwartet hohe Zahl von UnterzeichnerIn-nen gefunden hatte. Und ihr ist es wohl zu verdanken, dass sich Lärmbelästigung und Luft-verschmutzung bis anhin in einigermassen erträglichem Rahmen gehalten hat. Allerdings werden noch immer Standläufe ohne Schallschutz durchgeführt, ersticken private Jets, lär-mige Kleinflugzeuge und Helikopterflüge nach wie vor für lang Phasen jedes andere Um-weltgeräusch. Und so oft wie eh und je werden die vorgeschriebenen Ruhezeiten nicht ein-gehalten. Die AgF ist mit dem Erreichten zwar noch nicht zufrieden. Aber, welche Ausmasse hätten die Flugemissionen angenommen, wenn keine AgF unbeirrt und unermüdlich dage-gen angekämpft hätte?
Konzessionierung unrealistisch
Die Gemeindepräsidenten der Regio Rorschach-Bodensee und das zuständige St. Galler Volkswirtschaftsdepartement haben ohne fundierten Bedürfnisnachweis und ohne das Volk auch nur anzuhören, vorbehaltlos die finanziellen Interessen der privaten Flugfeldbetreiberin für eine Konzessionierung unterstützt.
Die Rechnung machten sie jedoch ohne den Wirt. Denn, die konzessionierungsgierigen Flugplatzstrategen hatten ohne Absprache mit den voralbergischen Behörden und Eigentü-mern auf österreichischem Gebiet so genannte Sicherheitszonen mit Nutzungsbeschrän-kung (Bauverbote) geplant und im Plan zum SIL-Koordinationsprotokoll eingezeichnet. Als die Vorarlberger die einseitige und eigenmächtige Schweizer Massnahme realisierten, platz-te den lieben Nachbarn ennet des Rheins endgültig der Kragen. In seltener Einstimmigkeit lehnte der Vorarlberger Landtag einstimmig die Konzessionierung und dazu noch jegliche Ausdehnung der Flugplatz-Öffnungszeiten kategorisch ab. Und das Bundesministerium in Wien stellte sich mit einer Verbalnote als Paukenschlag hinter die Vorarlberger Bevölkerung und deren legitime Interessen.
Nun, auch wenn die Konzessionierung ins Wasser fällt, wird die AgF vorerst nicht arbeitslos. Es gilt, die Belästigungen durch laute Privat- und antiquierte Militärjets, unnötige Helikopter-flüge, die von niemandem geliebte Kleinaviatik und die penetranten Standläufe ohne Schall-schutz radikal einzuschränken. Der Vielzahl von Verstössen gegen das geltende Flugplatz-Betriebsreglement wird der Kampf auf allen Ebenen angesagt. Für innereuropäische Flüge unter tausend Kilometer soll die Devise gelten: Flug statt Zug!
Die Jubiläums-Hauptversammlung findet statt am Dienstag, 14. November, Beginn 20.00 Uhr in den Sälen Lindau und Zürich im neu umgebauten Seerestaurant. Sympathisanten sind herzlich eingeladen.
09.11.2006 / AgF-Pressedienst