«Wir tragen nun den wichtigsten Kampf aus»

Beitrag aus der Rheintalischen Volkszeitung vom 23.6.2006

Staad. – Neben den Vertretern der AgF wohnten dem Jubiläumsanlass auch Felix Gemperle, SP Kantonsrat aus Goldach, bei sowie Reinhold Eberle, Bürgermeister Gaissau, Thomas Schwager, VCS Sektion St.Gallen/Appenzell, Olga Pircher, SPÖ-Landtagsabgeordnete, Vorarlberg, sowie Ruth Hutter, Klubobfrau Fraktion «Höchste Zeit» aus Höchst.

Kampf zeigte Wirkung
Heinz Grob, Präsident der AgF, erinnerte einleitend an 25 Jahre AgF. «Dieses Frühjahr begeht die Aktion gegen Fluglärm ihren 25. Geburtstag. Zeit also, Bilanz zu ziehen.» Die Ursprünge der Protestbewegung gegen die überbordende Hobbyfliegerei und die damit verbundene Lärmbelästigung der Umgebung reiche in die 70er-Jahre zurück. Grob: «Im Jahre 1980 begannen die mit der gewachsenen Lärmbelästigung unzufriedenen Anwohner Unterschriften dagegen zu sammeln. Es fanden sich spontan 230 Bürgerinnen und Bürger der Standortgemeinde Thal, welche in einer Petition den Gemeinderat ersuchten, der negativen Entwicklung Einhalt zu gebieten.» Nachdem keine Verbesserung zu verzeichnen gewesen sei, habe 1981 die Umwandlung der Bürgeraktion in den neu gegründeten Verein «Aktion gegen Fluglärm» stattgefunden. «Was mit 30 Gründungsmitgliedern begann, wuchs schon bald zu einem breit abgestützten, überregionalen Schutzverband mit tausenden Mitgliedern und Sympathisanten, dem seit 1982 auch die drei Vorarlberger Rheindelta-Gemeinden Fussach, Höchst und Gaissau angehören», betonte Grob.

Keine Zeit, auszuruhen
Als grössten Erfolg benannte Grob den mit Österreich abgeschlossenen Staatsvertrag, das so genannte Lärmkorsett: «Der jahrelange, zum Teil sehr hart geführte Kampf gegen die Ausweitung des Flugbetriebes zeitigte immerhin eine indirekte Wirkung, indem sich die Vorarlberger Landesregierung gegen die Ausbaupläne in Altenrhein aussprach und schliesslich ein Staatsvertrag mit intergriertem Lärmkorsett zwischen Österreich und der Schweiz zustande kam», sagte Grob. Trotz des Erreichten und des Jubiläums gebe es keinerlei Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: «Im Gegenteil! Wir stehen mitten im Abwehrkampf gegen das wohl verhängnisvollste Aufbauprojekt in der Geschichte Altenrheins», betonte der AgF-Präsident. Unterstützung findet er neben den eigenen Reihen, dem VCS und weiteren Umweltverbänden auch im Ausland. Wie Olga Pircher, gleichzeitig Präsidentin der «Sozialistischen Bodenseeinternationale» betonte, habe sich die Landesregierung Vorarlberg klar gegen die Konzessionierung ausgesprochen. «Wir Sozialdemokraten und -innen rund um den Bodensee erklären uns solidarisch mit der betroffenen Bevölkerung und werden weiterhin streng darauf achten, dass am Status quo als privates Flugfeld nicht gerüttelt wird.»

Gaissau gegen Konzessionierung
Ins gleiche Horn wie die SPÖ-Abgeordnete stiessen auch der Gaissauer Bürgermeister und die Klubobfrau «Höchste Zeit». «Die Gemeinde Gaissau ist grundsätzlich dagegen, dass das Flugfeld Altenrhein als Regionalflughafen konzessioniert wird. Der Grund für diese Haltung liegt darin, dass ein konzessionierter Flugplatz, also ein Flughafen, der dann dem öffentlichen Verkehr dient, viel weitergehende Voraussetzungen erfüllen muss als ein nicht konzessioniertes Flugfeld», so Eberle. Insbesondere befürchte die Gemeinde Gaissau, dass diese viel weitergehenden Voraussetzungen für einen Flughafen auf Gaissauer Gemeindegebiet in der Einflugschneise zu restriktiven Vorgaben führen könne, da bei einem Flughafen zwingend eine Sicherheits- und Hinderniszone vorhanden sowie rechtlich gesichert sein müsse. «Dass die Befürchtung kein Hirngespinst ist, beweist die Koordinationskarte zum SIL-Flugplatz Altenrhein, auf der eine sehr weit in Gaissauer

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