Medienmitteilung zur angestrebten Klimaneutralität der 'People's Air Group'
Im St. Galler Tagblatt vom 15. April 2023 ist zu lesen, dass die People’s aus Altenrhein am «grünen» Fussabdruck arbeite und «der Airport will null CO2-Emissionen erreichen und stellt sich dafür einem Zertifizierungsprogramm.»
Auf den ersten Blick bzw. beim ersten Durchlesen des Presseberichts hört sich alles sehr erfreulich an. Doch stellt sich die Aktion gegen Fluglärm AgF die Frage: «Wie kann dieselbe Fluggesellschaft einerseits an der Reduktion der Emissionen arbeiten und andererseits gleichzeitig mit massivem Druck für die Ausweitung der Flugzeiten bis zu täglich 4 Stunden kämpfen?»
Erfreulich ist auch auf den 1. Blick zu erfahren, dass die Fluggesellschaft die Ziele zur Reduktion der Emissionswerte definiert habe. Allerdings fragt sich die AgF, wie es denn zu verantworten sei, dass immer noch mit der alten Embraer, einer wahren Dreckschleuder, Linien- und Charterflüge durchgeführt werden. Die Embraer E170 war schon als neues Flugzeug einer der lautesten Vögel beim Abheben. Inzwischen in die Jahre gekommen verbraucht diese Maschine bis 30% mehr Kerosin im Vergleich zu einer neuen, und der Lärm ist leider noch länger und weiter zu hören. Es scheint also, dass ohne schlechtes Gewissen und mit sehr grossem «dreckigem Fussabdruck» weitergeflogen wird.
Auch interessant ist zu lesen, dass ab München der Sinkflug bis fast zur Landung auf Leerlauf gesetzt werden soll. Demgegenüber fallen jedoch die Flüge um ein Mehrfaches ins Gewicht, welche wegen schlechter Wetterlage und mehrfachem Versuch in Altenrhein zu landen, zurück nach Friedrichshafen geflogen werden müssen. In der Mehrheit dieser Fälle, wäre es wesentlich «grüner», wenn der Flug erst gar nicht starten würde.
Wie kann man einen «grünen Fussabdruck» realisieren wollen, wenn täglich Privatjets mit kleinster Anzahl Passagieren an Bord landen und starten? Wie kann der «grüne Fussabdruck» glaubhaft angestrebt werden, wenn vom Eigentümer des privaten Flugfeldes ebensolche Privatjets zum Mieten angeboten und geflogen werden?
Auf den 2. Blick ist klar: nur wenn weniger geflogen wird, kann ein Beitrag zur Reduktion der Klimabelastung erreicht werden. Die People’s könnte wenigstens sofort in oben erwähnten Punkten handeln und so ein ganz klein wenig zur Klimaschonung beitragen.
Staad, 04.05.2023
Cécile Metzler, Präsidentin AgF
Download: Zeitungsartikel im St. Galler Tagblatt vom 15.04.2023