Medienmitteilung zur 42. Hauptversammlung vom 24. April 2024
Seit 43 Jahren Einsatz für Menschenrecht
«Super AgF, seit 43 Jahren setzt du dich für Menschenrecht ein. Denn seit kurzem ist es offiziell: Klimaschutz ist ein Menschenrecht.» Mit diesen Worten begrüsste Cécile Metzler, Präsidentin der Aktion gegen Fluglärm, die anwesenden Mitglieder und Gäste zur Hauptversammlung. Dagegen erhielten die Tagespresse sowie die Regierung nicht nur kein Kompliment, sondern einiges an Kritik. Die Ziele der AgF wurden in den Statuten um drei weitere ergänzt. Nach dem offiziellen Teil berichtete Franziska Preisig über die speziellen Gegebenheiten auf dem Regionalflugplatz Samedan.
Im Jahresbericht erinnerte Präsidentin Cécile Metzler an die Berichterstattung betreffend verschiedene Themen in der Tagespresse, welche das private Flugfeld Altenrhein betrafen. Metzler kritisiert, dass zum Beispiel die AgF-Medienmitteilung zum «Grünen Fussabdruck der People’s» massiv abgeändert worden sei. Zudem sei in diesem Zusammenhang der Verdacht aufgekommen, dass die Mitteilung vor Erscheinen zuerst noch den Verantwortlichen vom Flugfeld Altenrhein vorgelegt wurde. People’s konnte so zeitnah einen Konterbericht veröffentlichen. Zur Folge aber führte dieser Bericht zu einer anderen sehr wichtigen und längst fälligen Information in derselben Zeitung. «Fluglärmgegner setzen sich durch» und «Neuer Staatsvertrag für Flugplatz Altenrhein ist gescheitert». Diese Mitteilung hatte die AgF aber bereits ein Jahr früher öffentlich gemacht, nur wurde sie damals in der Presse deswegen belächelt. Anscheinend hatte es die St. Galler Regierung, namentlich Regierungsrat Beat Tinner, sogar unterlassen, den Eigentümer des Flugfeldes über die Absage zu den Ausbauplänen zu informieren. Erstaunlich ist zudem, dass für die Gründe der Betriebszeit-Erweiterung stets die wirtschaftliche Notwendigkeit unterstrichen wurde und trotzdem hat niemand danach gefragt. Auch die Tagespresse erachtete es nicht als notwendig, sich über die Pendenz zu informieren. Nun endlich wurde auch die breite Öffentlichkeit über diese Tatsache informiert und die Betroffenen waren auch beruhigter.
Ergänzung der AgF-Ziele in Statuten
Die Ziele des Schutzverbandes blieben seit Gründung des Vereins vor 43 Jahren unverändert klar und sehr fordernd. Diese wurden um drei weitere Punkte ergänzt. Hauptzweck ist neu nicht nur die Lärmbekämpfung, sondern auch die Reduktion von Abgasen. So ist die Forderung nach Einschränkung der Flüge mit Privatjets, welche besonders in der Schweiz extrem zunehmen, folgerichtig und ein absolutes Muss. Ebenso wird neu auch die Einschränkung der Charter- und Linienflüge gefordert. Die Forderung nach einer spürbaren Lenkungsabgabe war einmal mehr Thema. Für die Mitglieder der Aktion gegen Fluglärm ist klar, dass lediglich eine Reduktion der Flugbewegungen insgesamt etwas zum Klimaschutz beitragen kann. Dies wäre sofort möglich. Die Inlandflüge zu streichen würde sofort mehrere Tausend Tonnen CO2-Ausstoss verhindern.
Samedan: Eine gegen die Mächtigen
Seit 2004 ist Samedan ein ziviler Flugplatz im Eigentum des Kantons Graubünden. Die Engadin Airport AG betreibt mit vertraglicher Vereinbarung den Flugplatz. Er wird grossmehrheitlich touristisch von den Reichsten der Reichen genutzt. Er ist aber auch Basisplatz der Rega und Heli Bernina.
Informiert über den höchstgelegenen Flugplatz Europas wurden die Interessierten von Frau Dr. iur. Franziska Preisig. Zur Finanzierung des Studiums unterrichtete sie als Skilehrerin in der Skischule Celerina. Das Studium und die Promotion erarbeitete sie sich an der Universität in Bologna. Franziska Preisig ist Mutter von 4 Kindern, Politikerin und Grossrätin im Kanton Graubünden. Sie arbeitet zudem als freischaffende Juristin und ist als Dozentin an der Höheren Fachschule für Tourismus & Management tätig. Als Präsidentin des Forum Engadin engagiert sie sich im Engadin und kämpft gegen einen überrissenen Ausbau des Flugplatzes Samedan.
Zur Erneuerung der alten Infrastruktur auf dem Flugplatzgelände wurde 2017 ein Projekt in Höhe von 22 Mio. Franken aufgelegt. Die Umsetzung obliegt der Infrastrukturunternehmung Regionalflughafen Samedan. Anfangs 2023 erfährt die Bevölkerung durch die Presse, dass der Umbau nun ein Vierfaches, also 88 Mio. Franken, kosten soll. Aufgeschreckt durch diese ungeheuer grosse Zahl lancierte Franziska Preisig zusammen mit Verbündeten eine Petition gegen den Ausbau. Anlässlich einer Informationsveranstaltung stellte Franziska Preisig die Frage nach einer Bedarfsanalyse. Dies war für die anwesende Lobby zu viel gefragt und mit dem Einreichen der Petition eine zu grosse Einmischung und dies auch noch von einer «Auswärtigen». In der Folge wurden an die Fragestellerin wie auch an ihren Arbeitgeber Drohungen geäussert. Dem Arbeitgeber wurde vorgeworfen, er «hätte seine Angestellte nicht im Griff». Ihr Arbeitsplatz wurde so gefährdet. Mut habe Franziska Preisig, wurde ihr auch von den Gegnern attestiert. Inzwischen ist eine Steuerungsgruppe mit den Stakeholdern eingesetzt, und eine nächste Abstimmung für einen öffentlichen Kredit steht noch aus.